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Carl Buchheister

Hannover 1890 - Hannover 1964


Carl Buchheister besucht vorerst in Bremen und später in Berlin die Kunstgewerbeschule. Fortfolgend meistert er eine kaufmännische Lehre und anschließend ein Volontariat in einem Hannoverschen Bankhaus. Um die Militärpflicht schnell hinter sich zu bringen, meldet sich Carl Buchheister 1912 als Einjährig-Freiwilliger in einem Feldartillerie-Regiment in Lothringen. Als der Erste Weltkriegs ausbricht wird er für die nächsten vier Jahre in den Kriegsdienst eingezogen. Trotz der Kriegsumstände widmet sich Buchheister in dieser Zeit den Möglichkeiten entsprechend, dem Zeichnen und Malen.
Dort entstehen weit über 100 Bleistift-Skizzen. Nach dem Krieg lässt er sich als Freier Kunstmaler in Hannover nieder und freundet sich mit Kurt Schwitters an. Seine ersten abstrakten Werke entstehen 1923, einige dieser Bilder werden 1926 in der Sturm-Galerie Herwarth Waldens gezeigt. Im Jahr 1927 gründen Künstler aus Hannover zusammen mit Schwitters und Vordemberge-Gildewart und Calr Buchheister die Künstlervereinigung "Die Abstrakten Hannover".
Außerdem ist er Mitglied der Pariser Künstlergruppe "Abstraction-Création". Carl Buchheister legt 1933 wegen des Nazi-Regimes alle Ehrenämter als Vorsitzender von Künstlervereinigungen nieder. Aufgrund seines abstrakten Malstils wird er als "entarteter Künstler" eingestuft, später, 1937 werden einige Werke in Museen beschlagnahmt und vernichtet.
Carl Buchheister wird als Hauptmann der Reserve in den Zweiten Weltkrieg eingezogen. Der Künstler kehrt 1945 aus der amerikanischen Kriegsgefangenschaft zurück, er arbeitet fortan zurückgezogen in seinem Atelier. Zu diesem Zeitpunkt bildet sich die neue Form für die abstrakten Kompositionen heraus. Er begegnet 1949 dem Maler Karl Otto Götz, mit dem er eine enge Freundschaft pflegt.
Anschließend entstehen Arbeiten auf zwei Ebenen, Bilder, die auf den Rahmen übergreifen und darüber hinausgehen. Anlässlich einer Einzelausstellung in der Zimmergalerie Franck in Frankfurt, lernt er Edouard Jaguer kennen, der ihn in Frankreich als Künstler einführt und bekannt macht. Im Jahr 1958 beschließt Carl Buchheister sich dort niederzulassen. So verbringt er bis 1963 fast die Hälfte des Jahres in Emeville und Paris. In seinen letzten Lebensjahren setzt sich der Künstler mit der Technik der Lithografie auseinander.
Carl Buchheister stirbt am 2. Februar 1964 in Hannover. Zahlreiche Ausstellungen und Ehrungen begleiten das künstlerische Schaffen Carl Buchheisters, so wird ihm 1960 das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse verliehen und drei Jahre später wird er für den Villa Romana-Preis vorgeschlagen. Seine Werke sind in vielen öffentlichen Sammlungen vertreten, wie u.a. in der Nationalgalerie Berlin, in der Tate Gallery in London, im Solomon R. Guggenheim Museum in New York oder im Nationalmuseum of Modern Art in Tokio.


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